Reinraum
Reinraum ist nicht gleich Reinraum
Reinräume braucht es in Spitälern, sowie auch in der Industrie. Etwa bei der Herstellung von Medikamenten, Lebensmitteln oder High-Tech-Produkten wie Mikrochips und Uhren kann es für gewisse Prozessschritte essentiell sein, dass keine Verunreinigungen in das Produkt gelangen. Doch Reinraum ist nicht gleich Reinraum: Je nach Produkt oder Herstellungsprozess gelten sehr unterschiedliche Grenzwerte und Standards (ISO, GMP etc.). Entsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an Reinigungsmaterialien und -Kleidung, aber auch an die Fachkompetenz des Reinigungspersonal.
Unsichtbarer Feind
Partikel, Keime und Bakterien sind weit unter unserer Sichtbarkeitsgrenze, also unsichtbar. Was blitzblank glänzt und nach Zitronenduft riecht, muss keineswegs rein sein. Für einen nach ISO-Standard gereinigten Reinraum der Klasse 5 liegt der Grenzwert für die Partikelgrösse bei 5 μm /m3 (Mikrometer pro Kubikmeter) bei 29 Partikeln. Zum Vergleich: vom Auge sichtbar sind Partikel von ungefähr 40μm und grösser. Nur die strikte Einhaltung der Reinigungsmethode und des Prozesses, garantiert das gute Ergebnis. Der Mensch selbst stellt dabei eine grosse Kontaminationsgefahr dar. Durch sein Verhalten kann er das Reinigungsergebnis stark beeinflussen.
Champions League der Reinigung
Es braucht deshalb ein ganzheitliches Reinheitskonzept und -management. Nicht umsonst ist die Reinraumreinigung die Königsdisziplin der Reinigungsbranche. Besonders heikel sind die Schnittstellen zwischen Produktionspersonal und Reinigungspersonal. Es dürfen keine Lücken bei der Reinigung entstehen. Alle Beteiligten müssen deshalb entsprechend geschult und unterwiesen werden, und ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Prävention ist in jedem Fall deutlich günstiger als die Beseitigung von Verunreinigungen, was oft mit hohen Kosten, Risiken und Qualitätseinbussen einhergeht.